Inhalt

Artikel:
eMail-Projekte im DaF-Unterricht � ein Erfahrungsbericht
Projektaterialien: �Das Bild der Anderen� ein bew�hrter Einstieg in die Projektarbeit
In eigener Sache
4. Asiatische Germanistentagung in Peking, August 2002
Neues Jahrhundert, neue Herausforderungen � Germanistik im Zeitalter der Globalisierung
Brief aus Korea
Erg�nzungen aus japanischer Sicht zur Asiatischen Germanistentagung in Peking
Japanisch lernen? Japanisch lernen!
Wenn doch jeden Tag Fu�ball-WM w�re ...


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die Redaktion

 

Editorial

Liebe Leserinnen und Leser,

alle Jahre wieder ... nein, keine Angst, wir werden Sie nicht mit Weihnachten behelligen, schlie�lich wissen die Redaktionsmitglieder um die Leiden des Lektors und der Lektorin in dieser Jahreszeit, als da w�ren: Pl�tzchen backen, Weihnachtslieder singen und erkl�ren, dass der Nikolaus eine Erfindung eines gro�en amerikanischen Brauseherstellers ist. Zur Erholung hier ein vollkommen weihnachtsfreier Lektorenrundbrief Nr. 19.

Ein Projektbericht von Markus Grasm�ck f�hrt uns in eine virtuelle Welt, die in Form von e-Mail-Projekten in den DaF-Unterricht geholt wird. Sein Bericht ist als Anregung gedacht, sich selbst an einer solchen Unterrichtseinheit zu versuchen. Die Erg�nzungen von Anne Gellert zeigen einen bew�hrten Einstieg.

�ber die vierte Asiatische Germanistentagung in Peking wird aus zwei Perspektiven berichtet: Einmal als �Brief aus Korea� von Regine Choi (Sogang-Universit�t) und dann in den Eindr�cken von Gesine G�ssner, die das Bild aus japanischer Seite abrunden.

Wollten Sie schon immer mal Ihr Japanisch aufpolieren oder suchen Sie nach einem guten Grund, sich mal wieder hinter die B�cher zu klemmen? Dann lesen Sie bitte den Beitrag von Maike Roeder �ber Japanisch-Tests. Sie ist selbst Japanologin und wei� wor�ber sie schreibt. Ab jetzt gibt es also keine Ausreden mehr�

Der Beitrag von Gabriela Schmidt ist eine wehm�tige Erinnerung an den Fu�ballsommer 2002 in Ushiku (Ibaraki), der sich vielleicht auch an anderen Orten in Japan so dargestellt haben wird.

Abschlie�end wieder Hinweise und Termine von Mechthild Duppel-Takayama, dieses Mal mit Infos zu CDC-Sprachkursen in Deutschland.

Wir hoffen, dass etwas f�r Sie dabei ist und w�rden uns ebenso freuen, wenn bald auch (wieder) etwas von Ihnen dabei w�re.

�brigens haben wir gl�cklicherweise einen Ersatz f�r unseren nach Amerika entschwundenen Setzer Frank Nitsche-Robinson gefunden und begr��en Gabriela Schmidt als neues Redaktionsmitglied. Bei dieser Ausgabe hat sie gleich das Layout �bernommen, wof�r wir uns sehr herzlich bedanken.

Und schlie�lich w�nschen wir Ihnen / Euch ein gutes neues Jahr.

Die Redaktion

 

 

eMail-Projekte im DaF-Unterricht � ein Erfahrungsbericht

Wenn unsere Sch�tzlinge hierzulande sowieso schon ohne Unterlass an der Mailfunktion ihrer Handys herumspielen, warum nicht einfach mal das Vergn�gen zur Pflicht machen? Das habe ich mich dereinst gefragt und letztes Jahr zum ersten Mal eMail-Projekte im DaF-Unterricht durchgef�hrt. Im Folgenden nun einige Erfahrungen mit diesem Lehransatz am SFC (Shonan Fujisawa Campus) der Keio Universit�t, die sich auf Projekte mit Partnern in den Niederlanden und S�dkorea beziehen.

Zur Vermeidung von Missverst�ndnissen: Nicht von individuellen Penpal-Kontakten oder permanenter Inbeschlagnahme des Rechenzentrums ist hier die Rede, sondern von einem themenzentrierten Austausch zweier Gruppen, f�r die die Fremdsprache Deutsch ein Medium zum projektorientierten Lernen darstellt; ein interkultureller Prozess, in dessen Verlauf gemeinsam mit der Partnergruppe l�nderspezifische Muster entdeckt und zugleich definiert werden.

Das Besondere liegt in der Erarbeitung von Themen durch die Klasse bzw. einzelne Gruppen, wobei Aufgaben je nach Kursgr��e auch aufgeteilt werden k�nnen. Die Arbeitsergebnisse werden dann an die Partnerklasse geschickt, die darauf antwortet bzw. eigene Texte erstellt. Die ersten Themen sollten vor Beginn zwischen den Partnern abgesprochen werden, der weitere Projektverlauf ist jedoch offen und entwickelt sich allm�hlich bei der Bearbeitung bestimmter Themenkomplexe, die meist schnell neue Impulse gibt. Bei eMail-Projekten wird das klassische Unterrichtsspektrum also durch eine Au�enperspektive erweitert, was im Erfolgsfall zugleich die Karten bei der Rollenverteilung von Lehrenden und Lernenden neu zu mischen vermag und frischen Wind in den manchmal dr�gen Unterrichtsalltag bringen kann.

Was kann ein eMail-Projekt methodisch leisten? Fortgeschrittene k�nnen bereits erworbene Sprach- und Grammatikkenntnisse erproben sowie Kompetenzen in der Vermittlung lebensweltlicher Erfahrungen einbringen. Dabei auf Computer bzw. Internet zur�ckzugreifen ist schon deshalb sinnvoll, da beides im Alltag Jugendlicher eine wichtige Rolle spielt, und Studierende daher mit ihrem Umgang vertraut sein d�rften. Nicht zu vergessen die immer wieder geforderte Internationalisierung des DaF-Unterrichts (Stichwort: Interkulturelles Lernen), der in Japan wie vielerorts in Konkurrenz zur Weltsprache Englisch zunehmend ein Inseldasein fristet. Hat sich das Deutschlernen bisher auf die Arbeit mit schriftlichen Texten bzw. die Kommunikation mit den Lehrenden beschr�nkt, so ist die Erfahrung, dass die deutsche Sprache vielerorts mit gleicher Lust und gleichem Frust gelernt und gesprochen wird, oft ein motivierendes Schl�sselerlebnis f�r Deutschlernende.

eMail-Projekte leisten zudem einen nicht zu untersch�tzenden Beitrag zum autonomen Lernen. Da Verlauf bzw. Ausgang zu Beginn nicht abzusehen sind, sind alle Beteiligten zu einer gr��eren �bernahme von Mitverantwortung f�r das Unterrichtsgeschehen gezwungen.

In unseren Projekten erfolgte der eigentliche eMail-Austausch nicht direkt zwischen den Teilnehmern, sondern durch die Projektleiter. Unsere Rolle beschr�nkte sich damit mehr oder weniger auf die von Moderatoren. Die Gestaltung der Inhalte war weitgehend den Teilnehmern �berlassen. Nur gelegentlich, wenn der Austausch an einen toten Punkt kommt, sollten Lehrkr�fte neue Impulse geben. Je nach Projektziel k�nnen die Beitr�ge vor ihrer Weiterleitung von der Kursleitung korrigiert werden, etwa wenn sprachliche Unterschiede der Partnergruppen dies erforderlich erscheinen lassen oder die Festigung der schriftlichen Fertigkeiten Kursziel ist.

Im Projektunterricht wird aus den w�chentlichen Unterrichtseinheiten eine Plenumssitzung, in der neue Texte der Partnergruppe pr�sentiert und ausgewertet sowie anschlie�end die n�chsten Schritte diskutiert werden. Antworten k�nnen danach wieder autonom von den Teilnehmern bis zu einem festgelegten Termin formuliert und an die Kursleitung geschickt werden. Diese leitet sie weiter bzw. ver�ffentlicht sie in einer Webseite, so dass alle Beteiligten stets Zugriff auf die Texte haben, und der aktuelle Projektstand nachvollziehbar bleibt.

Die Festlegung der Projektinhalte habe ich bisher weitgehend den Kursteilnehmern �berlassen, jedoch beeinflusst schon die Wahl der Partner die sp�teren Themenschwerpunkte. Jeweils unterschwellig vorhandene Klischees sollen dabei durchaus zum Tragen kommen, damit sie sp�ter im Verlauf des Austauschs diskutiert, hinterfragt und in ein neues Licht ger�ckt werden k�nnen. Bei Partnergruppen au�erhalb Deutschlands bietet sich neben dem gegenseitigen Verh�ltnis auch die Einbeziehung von Themen mit Deutschlandbezug an. So findet quasi eine Dreieckskommunikation statt, innerhalb der sich die Schwerpunkte je nach den gew�hlten Inhalten neu definieren lassen.

Es hat sich als produktiv erwiesen, zu Beginn eine kleine Umfrage �ber das Partnerland bzw. Deutschland unter nicht beteiligten Kommilitonen durchzuf�hren. Dadurch wird die subjektive Argumentationsebene verlassen und man kann sich bei Thesen �ber das Partnerland auf einen mehr oder weniger verbindlichen Gegenstand beziehen und muss nicht jede Formulierung pers�nlich begr�nden. Au�erdem kristallisieren sich nach Auswertung einer wie auch immer gelagerten Umfrage h�ufig schon die Schwerpunktthemen des Projektes heraus.

Au�er eMail bietet sich erg�nzend auch ein unmoderiertes Diskussionsforum im Internet an, in dem zus�tzlich individuelle Meinungen diskutiert oder auch einfach nur mal so zwischendurch �bers Wetter geplaudert werden kann. Bei entsprechender technischer Ausstattung w�ren sogar Echtzeit-Begegnungen per Videokonferenz denkbar.

Grundvoraussetzungen f�r Erfolg und Misserfolg von eMail-Projekten sind meiner Erfahrung nach vor allem �hnliche Rahmenbedingungen bei den Partnern. Hierzu geh�ren st�ndiger Computerzugang (entweder an der Universit�t oder zu Hause), gen�gend Zeit zur Durchf�hrung des Projekts und ein etwa vergleichbares Sprachniveau. Au�erdem hat sich ein guter pers�nlicher Kontakt zwischen den Kursleitern als produktiv f�r den Austausch insgesamt erwiesen.

Letztendlich entscheidend f�r das Gelingen eines Projekts ist jedoch das Interesse an der Kultur des Partnerlandes. Es ist daher empfehlenswert, bereits bestehende pers�nliche Kontakte f�r die Kontaktanbahnung zu nutzen, da so von vornherein eine gewisse Verbindlichkeit bei der gemeinsamen Projektdurchf�hrung gew�hrleistet ist.

Abschlie�end hoffe ich, dass die Lekt�re dieses Artikels einen kleinen, aber interessanten Einblick in die Arbeit mit eMail-Projekten im DaF-Unterricht geben konnte und vom einen oder anderen zum Anlass genommen wird, selbst einmal ein �hnliches Projekt durchzuf�hren. Dokumentation von eigenen Projekten im Internet und Linksammlung zum Thema:

http://www.markus-grasmueck.de/projekte.html

Markus Grasm�ck: [email protected]

Projektmaterialien

-�Das Bild der Anderen� ein bew�hrter Einstieg in die Projektarbeit

Projektunterricht ist interessant, deshalb motivierend und, wie das Didaktik-Seminar zu diesem Thema mit Professor Legutke letzten M�rz in Kobe gezeigt hat, auch auf Universit�tsebene im Kommen. Im Unterricht wird lernerzentriert gearbeitet, die Studenten schreiben �ber sich und ihren Alltag auf Deutsch und k�nnen sich mit Hilfe der Fremdsprache selbst ein �Bild der Anderen� machen. Wer nach der Lekt�re von Markus Grasm�cks Beitrag Lust bekommen hat, selbst ein solches Projekt �anzuzetteln� kann sich (wie Markus das zun�chst ja auch getan hat) an das E-Projekt �Das Bild der Anderen� wenden.

Unter http://www.bild-online.dk findet man:

� Antworten auf viele Fragen rund um das Wozu und Wie von E-Mail-Projekten im Anf�ngerunterricht
� die Evaluationen aller bisher gelaufenen Unterrichtsprojekte � man muss ja nicht dieselben
Fehler wie seine Vorg�nger machen ...
� Lernerarbeiten und -meinungen
� Angaben zur Bestellung des Materialordners mit Checklisten und anderen n�tzlichen Organisationshilfen
sowie zahlreichen (auf den schulischen Kontext zugeschnittenen) Unterrichtsmaterialien
� Berichte zur Lage des Deutschunterrichts in den 32 L�ndern mit regionalen Kontaktpersonen
� sowie Links zu anderen Vermittlungsstellen im Bereich Projektunterricht.

Noch etwas zur Geschichte: Das �Bild der Anderen� gibt es seit 1989. Es ist im Rahmen des European School Project an der Uni Amsterdam entstanden und hat zum Ziel, die au�erschulische Realit�t mittels elektronischer Kommunikation ins Klassenzimmer zu holen. 2001 wurde es mit dem �Top-100-Award� bei eScuola ausgezeichnet. Seit etwa vier Jahren geh�rt auch eine �Bild-der-Anderen�-Mailingliste mit derzeit ca. 250 Mitgliedern dazu. Diese ist vor ein paar Monaten zu Goethe-Institut-Inter Nationes �umgezogen� und wird wahrscheinlich in den n�chsten zwei bis drei Jahren ganz vom GII �bernommen werden. Dann wird sich Annie Ring Knudsen, die das Projekt zusammen mit Lone Hagen (D�nemark) und Thomas Peters (Niederlande) ins Leben gerufen und mit gro�em pers�nlichem Einsatz betreut (hat), leider zur�ckziehen.

Bedauerlicherweise machen noch relativ wenig Lehrkr�fte im terti�ren Bildungsbereich Gebrauch vom �Bild der Anderen�. Dabei gibt es bei der Partnergruppenvermittlung auch die Kategorie 16- bis ?-j�hrige im 1. bis 3. Jahr Deutsch, die f�r die Suche auf Hochschulebene geeignet ist. Es w�re w�nschenswert, wenn sich verst�rkt Hochschullehrer aus ganz verschiedenen L�ndern f�r Projektarbeit interessieren und vom Angebot des �Bild der Anderen� Gebrauch machen w�rden. Hier betritt man ausgetretene Pfade, man bekommt umfassende Hilfe und wird fachkundig betreut, und auch Studenten werden in vielerlei Hinsicht von einem solchen Projektunterricht profitieren.

A.G.

 

In eigener Sache

Die Beiträge im Lektorenrundbrief stammen von LektorInnen, sind für LektorInnen gedacht und werden von LektorInnen zusammengestellt. Als Thema für einen Beitrag ist alles denkbar, was LektorInnen interessiert, besonders natürlich unterrichtsbezogene Informationen. Der Rundbrief erreicht durch seine zweifache Erscheinungsweise (als Papier- und als elektronische Version) die meisten deutschsprachigen Lehrtätigen in Japan. Die Redaktion nimmt jederzeit Beiträge und gerne auch Ihren Beitrag entgegen.

Die Redaktion

 

4. Asiatische Germanistentagung in Peking, August 2002

Neues Jahrhundert, neue Herausforderungen �

Germanistik im Zeitalter der Globalisierung

 

Brief aus Korea:

Nach mehreren vorbereitenden Tagungen zwischen den einzelnen L�ndern China, Korea und Japan fand 1994 in Peking die erste �Germanistentagung f�r und in Asien� statt. Dieser Auftakt war so erfolgreich, dass sie seitdem turnusm��ig von einem der drei L�nder ausgerichtet wird: 1994 also in Peking, 1997 in Seoul, 1999 in Japan und in diesem Jahr wieder in Peking. Die Teilnehmer kamen �berwiegend aus den o. g. L�ndern, einzelne aber auch aus Hong Kong, Taiwan, Thailand, Australien und nicht zuletzt aus Deutschland. Indien und Laos waren diesmal nicht vertreten.

Betrachtet man das diesj�hrige Rahmenthema mit den Schl�sselw�rtern �neues Jahrhundert� und �Globalisierung� so k�nnte es ebenso f�r eine Germanistentagung in Deutschland gew�hlt worden sein. Worin bestand also jetzt das Neue, die Herausforderung f�r Asien?

Bei der ersten Asientagung 1994 in China waren noch fast 25% der Teilnehmer Deutsche, jetzt nur noch 8%; damals hatten viele Vortr�ge sich mit einer Bestandsaufnahme zur Lage der Germanistik und des Deutschunterrichts in den verschiedenen L�ndern befasst, jetzt spielten derlei Themen keine Rolle mehr. So konnte in einem chinesischen Plenarvortrag mit Recht festgestellt werden: Die asiatische Germanistik ist in eine neue Phase der Entwicklung eingetreten. Inwiefern? Auch f�r den deutschen Beobachter ist evident, dass die asiatischen Kollegen sich mehr und mehr von der innerdeutschen Germanistik emanzipieren, d. h. sie verarbeiten die aus Deutschland kommenden neuen Anregungen selektiv und entwickeln souver�n ihre eigenen Themen entsprechend ihren landesspezifischen Bed�rfnissen.

Das zeigten Beispiele aus der Sektion f�r Angewandte Sprachwissenschaften (�ber die chinesische Bearbeitung des �Lexikons der Sprachwissenschaft� von H. Bussmann), aus der Kulturwissenschaft (Untersuchungen zu den deutschen und chinesischen Kollektivsymbolen; Techno-Orientalismus und kulturwissenschaftlicher Japan-Diskurs in Deutschland; �sthetische Interkulturalit�t zwischen Deutschland und Japan; �Das dionysische Lachen in Ost uAnd West�) und nat�rlich aus der Sektion f�r Methodik und Didaktik des Deutschunterrichts (�Auswendiglernen? Pro oder Kontra?�).

In der am st�rksten besetzten Sektion, der zur Literaturwissenschaft war der �asiatische Blick� dagegen weniger erkennbar. F�r uns interessant vielleicht Themenstellungen wie �Eine Auseinandersetzung zwischen Lu Xun und Zhu Guangqian..., vor dem Hintergrund der deutschen �sthetik� oder �Produktive Lekt�re der deutschen Literatur unter den zenbuddhistischen Aspekten am Beispiel der �Kassandra� von Christa Wolf.� Ansonsten �berwogen �klassische� Untersuchungen zu Goethe, Fontane, Trakl, G. Eich, Frisch, Handke, Grass, Th. Bernhardt u.a.

Welche neuen Themen oder Themenbereiche lassen sich nun erkennen? Z. B. solche zur Medien�sthetik (Netzliteratur � eine neue Gattung? Sprachwandel im Zeichen des Medienwandels; Wissen sichern ohne Histotainment: TV-Zeitungen-Interviews im Studiengang Medienberatung). Bei Letzterem geht es um ein Aufbaustudium f�r Germanistikstudenten zu Medien, Mediengeschichte und Geschichtsdarstellung in den Medien an der FU Berlin. Andere Themen: zur modernen Jugendkultur, zur angewandten Landeskunde (Der Reisef�hrer als Kulturmittler � kulturelle Kommunikation im Kommunikationskurs �Tourismus�) und zur Kulturanthropologie (Nonverbale Kommunikation und DaF-Unterricht). Interkulturelle Kommunikation in historischer Dimension beleuchtete das Thema �Japaner und Niederl�nder im 17. Jh. Wie sie miteinander kommunizierten�.

Besonders hinweisen m�chte ich noch auf drei Vortr�ge, die m. E. f�r uns als Fremdsprachenlektoren von besonderer Bedeutung sein k�nnen: die praxisrelevante Reflexion des Heidelberger Linguisten O. Reichmann �Deutsch als Fremdsprache: welches Deutsch?� und zwei Vortr�ge, die uns gutes R�stzeug zur Legitimierungsdebatte betreffend die Geisteswissenschaften an die Hand geben: �Wozu noch Germanistik? Zur Notwendigkeit der Kulturwissenschaften im Zeitalter der Globalisierung� von unserem ehemaligen Kollegen M. Mandelartz und einen �hnlich gelagerten von E. AScheiffele zur neuen Chance der Germanistik als Wissenschaft. Alle Vortr�ge dieser Tagung werden demn�chst in Buchform erscheinen.

Unbedingt hervorheben m�chte ich die gl�nzende Organisation und den angenehmen Tagungsort, ein Tagungshotel mit einer gro�en Gr�nanlage, wo die gestressten kopflastigen Theoretikerinnen sich als muntere Badenixen drau�en zwischen Felsen im hei�en Quellenbad erg�tzen konnten, unter freiem Himmel, im Schein sp�tfeudaler roter (!) Lampions. Das vermeintlich Jahrhunderte alte �Kaiserbad� entpuppte sich als gerade 10 Jahre alt. Wer m�gen da die Kaiser gewesen sein?

Heute jedenfalls sind es die zahlenden, meist einheimischen G�ste, deren Volkswagen, Audi und Citroen man auf dem Parkplatz sehen konnte. Auf die Bierliebhaber wartete, am Rande eines Sees mit Wasserspielen, ein Biergarten � la chinoise. Interessant im Unterschied zu Korea, wie wenig zeremoniell es bei der ganzen Tagung zuging und dass das Seniorit�tsprinzip keine erkennbare Rolle spielte. Auch die �lteren chinesischen Organisatoren (Professoren) k�mmerten sich um die geringsten Details. Weiterhin neidvoll konstatiert: das wunderbare Deutsch der studentischen Helferinnen.

Nat�rlich wollten wir wissen, wo und wie lange sie in Deutschland gewesen waren. In Deutschland? Noch nie. Zuletzt eine Frage an unsere Kollegen in Korea: Wie kommt es, dass Korea 1994 mit �ber 30 Kollegen, diesmal aber nur mit sieben vertreten war, zwei davon emeritiert? Wo doch der Tagungspreis genau derselbe geblieben war wie vor acht Jahren! Auf jeden Fall haben wir es nicht weit zur n�chsten Asientagung. Sie wird in zwei oder drei Jahren in Seoul stattfinden.

Regine Choi

(�brigens: Die Homepage der LektorenVereinigung Korea finden Sie unter: http://www.lvk-info.org/).

 

Erg�nzungen aus japanischer Sicht

zur Asiatischen Germanistentagung in Peking

Die Germanistentagung 1999 in Fukuoka war die erste asiatische, an der ich teilnahm. Damals war ich wegen des Wissens um die innerjapanischen Probleme etwas erstaunt, welche Bewunderung einige Teilnehmer den japanischen Verh�ltnissen entgegenbrachten. Man setzte die gro�e Anzahl der Germanisten in Japan f�lschlicherweise mit einer hoch gesch�tzten, sicheren Stellung des Deutschunterrichts gleich. Ich hatte Bedenken, dass man, das r�ckl�ufige Interesse an der Germanistik und am Deutschunterricht nicht wahrnehmend, versuchen w�rde, dem �japanischen Vorbild� zu folgen. Bei der diesj�hrigen Tagung in Peking stellte China selbstbewusst nun seinen eigenen Weg vor: Ausgerichtet auf den Arbeitsmarkt � neben umfangreichen Handelskontakten gibt es ein beeindruckendes Engagement deutscher Firmen im Lande � belegt ein Gro�teil der Germanistikstudenten ab dem dritten Studienjahr z. B. ein Fach wie Wirtschaftswissenschaften, das von deutschen Lehrkr�ften auf Deutsch unterrichtet wird, um dann in Deutschland weiterzustudieren. So kommt die Ausbildung dem Bedarf entgegen, und 80 Prozent der Studenten k�nnen eine Anstellung in der Wirtschaft finden. Daneben leben aber auch die traditionellen germanistischen F�cher an den Universit�ten gut weiter.

Wie stellte sich nun die �japanische� Seite zu den Themen dieser Tagung? Statistisch sei festgestellt, dass sie nach den Gastgebern mit 30 Prozent die zweitst�rkste Gruppe bildete, dass Kyushu auff�llig stark vertreten war und dass von den 34 �Japanern� 8 Deutsche waren. Dies zeigte sich auch bei den Beitr�gen: rund 40 Prozent gingen auf das japanische Konto. Kristallisieren sich f�r die Konferenz insgesamt ein zunehmend spezifisch asiatischer Blick auf germanistische Gegenst�nde und vereinzelte neue Ansatzpunkte heraus, so ist festzustellen, dass der Gro�teil der Vortr�ge aus Japan in der traditionsverhafteteren literaturwissenschaftlichen Sektion gehalten wurde. Insgesamt betrachtet, zeichneten sich die japanischen Beitr�ge zum einen durch eine �ffnung hin zu kontrastiven Fragestellungen Deutschland/ Japan/ Korea/ Ostasien/ Europa, zum anderen durch das Nachdenken �ber Zweifel bzw. neue Chancen der Germanistik aus.

Neben der Herausforderung zum inhaltlichen Kr�ftemessen darf die der sprachlichen Umsetzung nicht vergessen werden. Im Rahmen einer solchen Veranstaltung ist kein R�ckgriff auf die eigene Muttersprache m�glich.

Nicht so ganz einfach gestalteten sich auch die zwischenmenschlichen Beziehungen. Die deutlich sp�rbaren Ber�hrungs�ngste, das Fremdsein unter den Nachbarl�ndern erschienen mir zwar historisch verstehbar, aber eigenartig. Das Herantasten an China, das Eingest�ndnis einiger Teilnehmer, vor der Fahrt Bedenken gehabt zu haben, aber auch das entschlossene Meisternwollen der Situation und der Wunsch zu lernen, waren interessant zu beobachten. Komischerweise fand ich mich als in Japan lebende Deutsche oft in einer Vermittlerposition wieder. Von chinesischer Seite kamen Fragen �ber die Hierarchie in Japan oder wie es sich als Frau in Japan arbeite; die japanische Seite wunderte sich etwa �ber das junge Alter der chinesischen Verantwortlichen.

F�r mich war die Tagung in China in jeder Hinsicht ein Erlebnis. Und ich denke, dass ich damit im Namen vieler Teilnehmer spreche. Ich freue mich auf das n�chste Zusammentreffen in Korea und hoffe, dass auch �ber diesen Rahmen hinaus Kontakte erwachsen und reifen, einer innovativen Germanistik in Asien zum Nutzen.

Gesine G�ssner

 

Japanisch lernen? Japanisch lernen!

Leben Sie schon einige Jahre in Japan, unterrichten Deutsch und lernen nebenbei ein wenig Japanisch? Sie k�nnen sich zwar beim Einkaufen oder in einfachen Alltagssituationen verst�ndlich machen, aber so ganz sicher f�hlen Sie sich eben doch nicht? Sie wollen Japanisch lernen, aber der erste Enthusiasmus ist verflogen? Sie brauchen zum Lernen messbare Erfolge?

Auch wenn man nicht die Absicht und den Ehrgeiz hat, perfekt Japanisch zu beherrschen, so gibt es doch gute Gr�nde, sich als Deutschlehrer mehr mit dieser Sprache zu besch�ftigen.

Erst einmal ist es das Erlernen einer Fremdsprache selbst: Wie schnell vergisst man, wie m�hsam es als Sch�ler war, sich Vokabeln und grammatikalische Strukturen einzupr�gen und sie dann an der richtigen Stelle auch anzuwenden! Es tut sicherlich ab und zu gut, sich selbst dem zu stellen, was man von seinen Sch�lern und Studenten t�glich fordert (und dazu geh�ren auch Pr�fungen!). So sinnvoll einsprachiger Unterricht durch Muttersprachler auch ist, so gibt es doch immer wieder Situationen, in denen man nur mit einer �bersetzung ins Japanische den Nuancenunterschied erkl�ren bzw. einfach Zeit und Nerven sparen kann. Wer wei�, was im Japanischen anders ist, hat es einfacher, Schwierigkeiten der Studenten bei bestimmten Sprachph�nomenen zu verstehen und zu erkl�ren.

In diesem Artikel finden Sie Informationen �ber drei Japanisch-Pr�fungen, die zumindest dabei helfen k�nnen, sich ein Ziel zu stecken und den inneren Schweinehund beim Lernen zu �berwinden. Ich selbst habe w�hrend meines Japanologie-Studiums alle Pr�fungen einmal gemacht, finde sie ganz sinnvoll und m�chte sie deshalb hier empfehlen.

Die bekannteste Pr�fung ist der Japanese Proficiency Test (Nihongo n�ryoku shiken), die weltweit am ersten Sonntag im Dezember durchgef�hrt wird. Es gibt vier verschiedene Stufen, deren Schwierigkeitsunterschiede betr�chtlich sind. Besonders der Unterschied zwischen der zweith�chsten Stufe 2 und der h�chsten Stufe 1 ist eine H�rde, die nur mit regelm��igem und systematischem Lernen und ganz sicherem Kanji-Wissen zu nehmen ist. Erfahrungsgem�� scheitern viele ganz knapp und geben dann, angesichts der hohen Teilnahmegeb�hren (5.300 Yen) und des Termins irgendwann entnervt auf. Da die Anmeldefrist schon Mitte September ausl�uft, muss man sich au�erdem wirklich rechtzeitig entscheiden.

Oft h�rt man auch Klagen, dass der Test ein wenig �abgehoben� sei und wenig �ber die wirklichen Japanisch-Kenntnisse aussage. Das stimmt insofern, als nur Lesef�higkeit (Grammatik, Wortschatz, idiomatische Wendungen, passives Erkennen von Kanji) und H�rverst�ndnis im multiple-choice-Verfahren gepr�ft werden und aktives Schreiben sowie die Sprechf�higkeit ganz au�en vor bleiben. Allerdings ist das, was abgefragt wird, fundamentaler Bestandteil der Hochsprache. Wenn man (endlich) die geforderten Strukturen und Vokabeln beherrscht, merkt man pl�tzlich, wie h�ufig sie verwendet werden und wie �gut� man sie bis dahin �berh�rt hat.

Ein gro�er Nachteil ist, dass man das Ergebnis erst sehr sp�t, n�mlich Ende Februar / Anfang M�rz und dann auch nur in Punkten erh�lt. Wen interessieren schon die Ergebnisse einer Pr�fung, die bereits drei Monate zur�ckliegt?

http://www.iijnet.or.jp/jpf/jlpt/contents/main.html

Wer sich einfach nur selbst pr�fen m�chte, sollte den J-Test (Test of Practical Japanese, Jitsuy� nihongo kentei shiken) machen, der f�nfmal pro Jahr (im Februar, April, Juni, September und Dezember) in ganz Japan angeboten wird. Bewerbungsschluss ist rund 14 Tage vor dem Pr�fungstermin, also auch f�r Kurzentschlossene geeignet. Man bewirbt sich entweder f�r die Anf�ngerstufe (E-F) oder f�r die Mittel-/ Oberstufe (A-D) und l�st die Aufgaben sukzessive, bis man nicht mehr weiter wei�. Getestet werden Grammatik, idiomatische Wendungen, Kanji-Lesungen, Wortschatz, Synonyme, Lese- und H�rf�higkeit, alles sehr praxisbezogen. H�chstpunktzahl bei der Mittel- und Oberstufe ist 1000, davon entfallen jeweils 500 auf das H�rverst�ndnis und auf das Leseverst�ndnis.

Wer mehr als 500 Punkte hat, erh�lt ein Zertifikat. Der Test dauert rund 130 Minuten. 700 Punkte entsprechen ungef�hr den Anforderungen der Stufe 1 des Japanese Proficiency Tests, 600 ungef�hr der Stufe 2. F�r Anf�nger dauert der Test nur 90 Minuten, die H�chstpunktzahl ist 500. Hier entsprechen mehr als 350 Punkte der Stufe 3 und mehr als 300 der Stufe 4 des Japanese Proficiency Tests.

Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass die Atmosph�re bei diesem Test wesentlich entspannter ist als bei dem Japanese Proficiency Test, da man eigentlich nicht durchfallen, sondern nur eine bessere oder schlechtere Punktzahl erreichen kann. Wenige Wochen nach dem Test erh�lt man die Aufl�sung, die eigene Punktzahl sowie eine genaue Fehleranalyse. Genau das macht den Test so n�tzlich, da man schnell erf�hrt, was gut war und wo es noch hapert. Bei kontinuierlicher Teilnahme kann man seinen Fortschritt sichtbar messen.

N�chste Pr�fungstermine: 2. Februar 2003 (Anmeldeschluss: 20. 1. 2003), 27. April 2003 (Anmeldeschluss: 14. 4. 2003):
� Anschrift: 164-0003 Tokyo-to, Nakano-ku, Higashi- nakano 1-57-8, Tsujisawa Buildi.; Nihongo kentei ky�kai / J.Test jimukyoku � Tel: 03-3368-8106, Fax: 03-3368-8107, e-Mail [email protected];
� Geb�hren: (Anf�nger) Stufen E und F 1.800 Yen, (Fortgeschrittene) Stufen A bis D 2.300 Yen;
� Veranstaltungsorte: Sapporo, Sendai, Tochigi, Ibaraki, Chiba, Tokyo, Yokohama, Kanazawa, Nagoya, Osaka, Kyoto, Kobe, Hiroshima, Fukuoka, Oita, Okinawa;
� Gruppenanmeldungen (ab 5 Personen) auch m�glich
� �bungshefte (incl. CD) mit den Aufgaben von zwei Tests sind im B�ro f�r 2.700 Yen erh�ltlich.

http://www.jtest.org/jtest//

Wer sich noch ein wenig mehr fordern m�chte, sich f�r Wirtschaftsjapanisch interessiert oder mit dem Gedanken spielt, das Fach zu wechseln (?!), sollte einmal den JETRO Business Japanese Proficiency Test (JETRO Test) versuchen. Hier gibt es drei verschiedene Stufen. Gepr�ft wird praktisches Wissen, wie z. B. Gesch�ftsbriefe lesen, wirtschaftsbezogene Informationen aus Presse oder Fernsehen verstehen oder H�flichkeitssprache.

Pr�fung war 2002 im Herbst. Nur wer die Stufe 1 bestanden hat, kann auch noch an der einige Zeit sp�ter stattfindenden m�ndlichen Pr�fung (JOCT) teilnehmen, bei der realistische Situationen in einer Firma simuliert werden. Die Teilnahmegeb�hren betragen derzeit je 5.500 f�r Stufe 2 und 3, 6.000 Yen f�r Stufe 1 und 9.000 f�r die m�ndliche Pr�fung. Genaue Anmelde- und Pr�fungstermine entnehmen Sie bitte der Homepage der JETRO Gesch�ftsstelle. Tel: 03-3587-1143, e-Mail [email protected]

http://www.jetro.go.jp/it/j/bj/index.html

Wer sich noch ausf�hrlicher �ber Japanisch-Tests informieren m�chte, findet unter der unten angegebenen Adresse Testbeispiele, weitere Angebote, wie spezielle Kanji-Tests, die sowohl f�r Japaner als auch f�r Ausl�nder konzipiert sind oder Tests zur m�ndlichen und schriftlichen Ausdrucksf�higkeit:

http://202.245.103.49/resources/test.htm

Maike R�der

 

Wenn doch jeden Tag Fu�ball-WM w�re ...

Ein Mittwoch im Juni, mein unterrichtsfreier Tag, also putzen, aufräumen, einkaufen, Hemden wegbringen. Ich betrat die Reinigung, irasshaimase – konnichi-wa, und legte die Hemden auf die Theke. Die Frau zählte die Hemden und tippte etwas in die Kasse ein. Wie gewöhnlich erwartete ich nun die Summe zu hören, zu bezahlen, den Abholtermin zu erfahren, um das Geschäft dann eilig wieder zu verlassen.

Und da geschah es. Sie sagte mir nicht den Preis, sondern blickte mich freudig an und fragte mich erwartungsvoll: Sakka-wo mimasu ka? Dochira no kuni desu ka? (Sehen Sie Fußball? Aus welchem Land sind Sie?). Hai, mimasu. Doitsujin desu (Ja, ich schaue. Ich bin Deutsche.) – Doitsu wa tsuyoi desu ne. (Deutschland ist stark, nicht wahr.) – Hai, sou desu ne. Demo Nihon mo tsuyoi desu yo. (Ja, aber Japan ist auch stark.) – Otanoshimi desu ne. (Das macht Spass, nicht wahr.) – Sou, desu ne. (Ja, nicht wahr.) – Es war ein ganz gewöhnlicher Mittwoch und ich brachte die Hemden nicht zum ersten Mal dorthin.

Zwar hatte ich schon beim Betreten des Ladens so eine gewisse Unruhe, ja fast eine Art Vorfreude bei der Verkäuferin gespürt, diese dann aber nicht weiter beachtet. Aber jetzt wurde mir schlagartig klar:
Fußball ist nicht nur Fußball, er öffnet die Herzen der Menschen und so ein runder Ball verbindet die Welt.

Wieder ein Mittwoch, diesmal im August. Ich ging auf die Bank, nein, keine kleine Vorstadtfiliale, sondern die Hauptvertretung in der Innenstadt, um Euro für meinen Besuch zu wechseln. Ich zog eine Nummer an dem Schalter mit der Aufschrift „Foreign Exchange“ und wartete bis ich an der Reihe war. Als ich dem Bankangestellten nun meine Euro zeigte, winkte er verzweifelt ab, sagte kuukou dake, rannte aufgeregt hin und her, um endlich nach einer kleinen Ewigkeit die englische Übersetzung airport ausfindig zu machen. Ich zog unverrichteter Dinge von dannen. Der Euro ist an die Stelle von vormals 10 verschiedenen europäische Landeswährungen getreten und ist ebenfalls rund.

Vielleicht war die Fußball-WM in ihrer Wirkung doch nicht so tiefgreifend.

M.G.S.

Archiv

Anmerkung zur Internet-Ausgabe dieses Abschnittes: Die chinesischen Schriftzeichen der angegebenen Titel konnten bisher nicht dargestellt werden. Ich bitte um Entschuldigung und suche Nachbesserung. M.G.S.

Christine K�hn: 1.) �??? [Der Fremde K�rper: Non-verbale Kommunikation im interkulturellen Dialog].� [� Sh. Yoshijima]. In: Matsuno, K./ Yoshijima, Sh. (Hg.): ??? - ???. [Fremdsprachenunterricht von Theorie bis zur Praxis]. Tokyo 2001: 55-75.
2.) �Klassenzimmer Deutschland: Sprache und Kultur als gemeinsame Erfahrung.� In: ??? [Berichte der Jap. -Deut. Ges. Hokkaido] 18, 2001, 48-50.
3.) �Deutsch als Fremdkommunikation.� In: Narrog, Heiko/ Fuchs, Birgit (Hg.): Freir�ume nutzen, neue Wege suchen � Methodik und Leistungsmessung von DaF in Japan. In: Language and Culture Studies 44, Hokkaido University. 2001, 149 -173.
4.) �Stereotypes, misconceptions and more: A contrastive study of Japanese-German communication.� In: Ch. Cav�/ I. Gua�tella /S. Santi (Eds): Oralit� et gestualit� � Interaction et comportements multimodaux dans la communication. Paris 2001: 556-559.
5.) K�rper � Sprache. Elemente einer sprachwissenschaftlichen Explikation non-verbaler Kommunikation. Frankfurt am Main u.�.: Lang 2002.
6.) �??? (500 Rakan) � Archaische Gesten zwischen Konversation und Kodifizierung.� In: Kramer, Undine (Hg.): Archaismen � Archaisieungsprozesse � Sprachdynamik. Frankfurt am Main u.�. 2002: 121-136.

Till Weber: 1.) �Going on a Study Trip to Germany � Opinions and Expectations of 108 Ryukyu University Students from a 2001 Survey.� In: RyuDai Review of Euro-American Studies 46 (2002) 65-92.
2.) Zusammen mit Frank Mielke und Vincenzo Spagnolo: �Zur Effektivit�t von Sommersprachkursen in Deutschland.� In: Deutschunterricht in Japan 7 (2002) 18-32.

Anne Gellert: zusammen mit Eberhard Herzog: �??? [Ein einj�hriger Sprach- und Landeskundekurs als Beitrag zur Flexibilisierung und Internationalisierung des Deutschunterrichts f�r H�rer aller Fakult�ten an der Universit�t Kumamoto].� Yearbook of University Education 5, University of Kumamoto. 2002, 26-43.

Maria Gabriela Schmidt: 1.) �Die Einstellung zum Fremdsprachen lernen. Implizites und Explizites.� In: Studies in Foreign Language Teaching, Tsukuba University, 23, 2001, 223-237.
2.) Philologica et Linguistica. Historia, Pluralitas, Universitas. Festschrift f�r Helmut Humbach zum 80. Geburtstag am 4. Dezember 2001. Herausgegeben von Maria Gabriela Schmidt und Walter Bisang. Trier: wvt, Trier 2001.
3.) �Einleitung.� In: Philologica et Linguistica. Historia, Pluralitas, Universitas. FS f�r Helmut Humbach. Hrsg. v. M. G. Schmidt und W. Bisang. Trier 2001, S. IX-XXVI.

Narrog, Heiko/Fuchs, Birgit (Hg.): Freir�ume nutzen, neue Wege suchen � Methodik und Leistungsmessung von DaF in Japan. Language and Culture Studies 44, Hokkaido University. Sapporo 2001.
Mit Beitr�gen von T. Terada & S. Holzer-Terada, B. Fuchs, M Schart, Y. Shioya, M. Schart & D. Thiele, H. Narrog, M Glaboniat, F. Dobra, Ch. K�hn, S. Holzer-Terada & K. Sohar-Yasuda.

 

Bitte teilen Sie uns f�r das Archiv insbesondere die neueren Publikationen von Ihnen mit, die in den universit�tseigenen Publikationsorganen erscheinen und damit schwer bibliographierbar sind.

T.W. / M.G.S

 

Kurz Informiert

Sprachkurse zur Vorbereitung auf ein Hochschulstudium in Deutschland in den Carl Duisberg-Centren:

Die Carl Duisberg-Centren (CDC) M�nchen, Berlin, K�ln, Saarbr�cken und Radolfzell am Bodensee bereiten ausl�ndische Studierende auf das Studium in Deutschland vor. Zum Konzept der Intensivkurse geh�rt die Arbeit in kleinen, international zusammengesetzten Lerngruppen, ein Freizeit- und Exkursionsprogramm sowie die Unterbringung in einer deutschen Gastfamilie oder im Studentenwohnheim. So kann Gelerntes schnell in die Praxis umgesetzt werden.

Die offiziell von allen deutschen Hochschulen anerkannte Pr�fung TestDaF zum Nachweis der f�r ein Studium erforderlichen Sprachkenntnisse wird vier Mal im Jahr an allen CDCs abgenommen. In CDC-Kursen wird auf die speziellen Anforderungen der Pr�fung vorbereitet.

Als besonderen Service f�r Studenten, die sich an einer Musikhochschule oder einem Konservatorium in Deutschland einschreiben wollen, besteht an allen CDCs neben dem Sprachkurs die M�glichkeit, in den R�umen der Schule oder zu Hause ihre Instrumente zu spielen. Gerne stellen die CDCs auch Kontakte zu den Musik-Ausbildungsst�tten am Kursort her.

Im M�rz und September 2003 bietet die Carl Duisberg-Gesellschaft jeweils 4-w�chige Informationsreisen zu zwei der beliebtesten deutschen Studienorte, M�nchen und Berlin, f�r japanische Studierende an. Auf dieser Reise kann man sich �ber das Studium und das Leben in Deutschland informieren, Hochschullehrer und andere Studenten kennen lernen und an je einw�chigen Intensivkursen an jedem Kursort teilnehmen.

N�here Informationen zum Kursangebot der Carl Duisberg Centren geben
- das B�ro der Nippon Carl Duisberg-Gesellschaft in Tokyo (Tel.: 03-3797-3387)
- die Carl Duisberg-Centren in K�ln (e-Mail: [email protected])
- oder die Homepage unter: www.cdc.de

(Text: Hans-Georg Albers M.A., redaktionell gek�rzt)

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Flexiblere Jobm�glichkeiten: Ausl�ndische Studierende in Deutschland k�nnen k�nftig bis zu 180 halbe Tage im Jahr ohne Arbeitsgenehmigung arbeiten. Eine entsprechende Weisung hat das Bundesministerium f�r Arbeit und Sozialordnung zum Beginn des Wintersemesters erlassen. Die Neuregelung ist auch im Zuwanderungsgesetz enthalten, das zum 1. Januar 2003 in Kraft tritt. Bislang durften ausl�ndische Studierende unabh�ngig von der t�glichen Arbeitszeit nur an 90 Kalendertagen jobben. Tage mit einer Arbeitszeit von bis zu vier Stunden werden nun als halbe Tage gez�hlt. Es bleibt jedoch bei dem Grundsatz, dass durch Erwerbsarbeit das Erreichen des eigentlichen Aufenthaltszwecks, n�mlich das erfolgreiche Studium, nicht gef�hrdet werden darf.

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Das Deutsche W�rterbuch der Br�der Grimm auf CD-ROM: Voraussichtlich ab dem Fr�hjahr 2004 wird diese Alternative zur 84 Kilo schweren (und 3000 Euro teuren) gebundenen Ausgabe erh�ltlich sein. Dann soll die digitalisierte Form vorliegen, die zur Zeit noch unter Leitung von Professor Kurt G�rtner an der Universit�t Trier erstellt wird. Probehalber kann das W�rterbuch bereits jetzt genutzt werden: auf einer f�r sechs Monate lauff�higen CD-ROM, die als Beta-Version den gesamten Inhalt, Quellenverzeichnis sowie Datenbank enth�lt. Preis: 25 Euro; Informationen unter Tel. 0049-651-2013364.

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Die Reise der �Iwakura-Mission� in den Westen in den Jahren 1871/73 wird als Schl�sselereignis in Japans neuerer Geschichte gesehen. F�nf Regierungsmitglieder bereisten damals zw�lf westliche Staaten zu politischen Gespr�chen und zum Studium abendl�ndischer Errungenschaften. Dokumentarisch festgehalten wurden die Erkenntnisse der Reise von Kume Kunitake, einem Historiker im Stab des Botschafters. Sein Logbuch �ber den Teil der Reise durch die deutschsprachigen L�nder liegt nun als deutsche �bersetzung vor � ein eindrucksvolles Dokument, dessen Kommentare dem damaligen Europa einen mal liebensw�rdigen, mal kritisch-strengen Spiegel vorhalten. (Die Iwakura-Mission. �bersetzt und herausgegeben von Peter Pantzer, Iudicium 2002, ca. 650 S., 66 Euro).

M.D.-T.

Termine 2003

31.1. Bewerbungsschluss f�r DAAD-Sommerkurzstipendien
13. - 17. 3. Inter-Uni-Seminar in Shin-Kashi, Fukushima-ken
16. - 22. 3. 45. Kulturseminar der JGG in Tateshina (Nagano-ken), Thema: �Literatur � Geschichte � Genealogie�. � Gastdozentin: Prof. Dr. Sigrid Weigel, TU Berlin
23. - 27. 3. 8. DaF-Seminar der JGG in Tsukuba/Ibaraki-ken Thema: �DaF als Wissenschaft in der universit�ren, kulturellen, sozialen und politischen Situation im fr�hen 21. Jahrhundert. Allgemeine Basis und die spezielle Situation in Japan.� � Gastdozent: Prof. Dr. Gert Henrici, Universit�t Bielefeld
April 3. DAAD-Fortbildungstag in Tokyo
30. 5. Gro�es Lektorentreffen in Tokyo
31. 5. / 1. 6. JGG-Fr�hjahrstagung an der Musashi-Universit�t, Tokyo
1. - 2. 6. DAAD-Nachkontakttreffen in Tokyo

 

Die Redaktion

Für den Lektorenrundbrief verantwortlich sind:
Anne Gellert (A.G.), Mechthild Duppel-Takayama (M.D.-T.), Ralph Degen (R.D.),
Stefan Hug (S.H.), Maria Gabriela Schmidt (M.G.S.) und Till Weber (T.W.)


Übrigens: Der Lektorenrundbrief ist über das DAAD-Büro in Tokyo zu bekommen.
DAAD-Außenstelle Tokyo
Akasaka 7 - 5 - 56, Minato-ku, Tokyo 107-0052
Tel: (03) 3582 - 5962
Fax: (03) 3582 - 5554
Email: [email protected]